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Reinhold Brunninger

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Ein Schachklub kann eine einfache Interessengemeinschaft sein, wie bei uns um eine gemeinsame Leidenschaft für das königliche Spiel. Er kann aber mehr als das sein, er kann ein Ort des sozialen Austauschs sein, ganz in der Tradition der privaten Spielclubs des 19. Jahrhunderts. Hier wird nicht nur über Schach, sondern auch über viele andere Dinge gesprochen, und gelegentlich zeigt man sich solidarisch mit dem einen oder anderen Mitglied, lässt seine Beziehungen spielen, schließt die Reihen und schaut über das Schachbrett hinweg, wo ein Mensch sitzt, unser Alter Ego. Ein solcher Schachklub entsteht im Laufe der Zeit um eine besondere Identität herum, die ihm oft von besonderen Persönlichkeiten verliehen wird.

Reinhold Brunninger gehört zu diesen Persönlichkeiten. Trotz einer langen Pause hat er den Ingolstädter Schachklub seit seinem Beitritt als Teenager sehr geprägt. Neben seiner Tätigkeit als erster Vorsitzender und anderen Aktivitäten ist es vor allem dies, was bis heute unsere besondere Anerkennung verdient.

Reinhold ist eine liebenswerte Persönlichkeit, die sich in der Tradition der Intellektuellen der Renaissance und der Aufklärung auf den verschiedensten Gebieten selbst weitergebildet hat. Mit einer ausgeprägten Neugierde ausgestattet, blieb seine Welt nicht bei den 64 Feldern stehen, er war zwar ein anerkannter Architekt, seine Vorstellungskraft ließ ihn aber viele andere Wege des Wissens beschreiten, von der Astrophysik bis hin zu vielen anderen Bereichen.

Reinhold war zunächst ein starker Spieler und nach einer langen Pause von 2004 bis 2011 1. Vorstand des Vereins. Insbesondere bemühte sich Reinhold um die Zusammenarbeit mit den anderen Ingolstädter Vereinen bei der Organisation der Stadtmeisterschaft. Er hat viel dazu beigetragen, dass sich der Verein weiterentwickelte.

Ich bin sehr stolz darauf, dass ihm auf der letzten Mitgliederversammlung die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde!

 

Zum Schluss noch ein kleines Interview mit Reinhold, in dem er uns einen Einblick in seine Vergangenheit gibt, aber auch seine Ansichten über die Zukunft unseres schönen Spiels.

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Dr. Christophe Andreoli, 1. Vorstand Schachklub Ingolstadt

Interview

1. Wer hat dir Schach beigebracht?

Das war mein Onkel Willi, Uhrmacher. ich war damals 12 Jahre alt. er frug mich, ob er mir Violine oder Schach lernen soll. ich wählte Schach. Nach ein paar Wochen konnte er mir keine Dame mehr vorgeben.

2. Wenn du es ändern könntest, würdest du wieder eine 20 Jahre-Pause Schachpause einlegen?

Nein, mein Beruf als freier Architekt und meine Familie mit den beiden Kindern waren damals das wichtigste in meinem Leben.

3. Was ist für dich das wichtigste am Schachspiel?

Der soziale kontakt und das Gehirn-Training.

4. Wie würdest du deine Spielart auf dem Brett charakterisieren?

Taktisch, weniger strategisch

5. Was würdest vor allem den zukünftigen Vorständen empfehlen?

Den zukünftigen Vorständen würde ich empfehlen vor allem die sozialen Kontakte der Vereinsmitglieder zu fördern.

6. Wie stehst du den neuen Entwicklungen gegenüber, Online-Spiel, Engine-Unterstützung? Wie siehst du unser Spiel in 20 Jahren?

Das online-Spiel ist eine wertvolle Ergänzung. die Engine-Unterstützung ist nur eine Hilfe, die eigene Analysen nicht ersetzen kann.

7. Welche Persönlichkeit im Schach ist für dich die wichtigste?

Ich nenne drei: Wolfgang Unzicker, Helmut Pfleger und John Nunn

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